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Der Kurs des Dax bleibt auf einem Dreimonatstief und Aktien sind im Minus


Die weiter steigenden Anleiherenditen haben dem Dax am Tag der Deutschen Einheit weitere Kursverluste eingebrockt. Geldpolitische Aussagen sowie Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten verstärkten den Druck auf den deutschen Leitindex, der am Dienstag 1,1 Prozent tiefer mit 15.085 Punkten aus dem Xetra-Handel (18.30 Uhr) ging. Er erreichte damit den tiefsten Stand seit sechs Monaten und hat binnen 8 Handelswochen rund 1500 Punkte (8 Prozent) eingebüßt. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte am Dienstag 1,8 Prozent auf 25.296 Punkte ein.

Laut Commerzbank stehen die hohen Anleiherenditen im Zusammenhang mit anhaltenden Inflationssorgen und der Notwendigkeit, die Zinsen noch länger hochzuhalten. Ein solider ISM-Bericht für die US-Industrie habe am Montag dazu beigetragen, indem er eine robuste Verfassung der US-Wirtschaft signalisierte. Anleger gehen davon aus, dass dies der US-Notenbank Fed noch Spielraum für weiter hohe Zinsen gibt.

Die Zinssorgen haben die US-Börsen wieder fest im Griff. Die wichtigsten Aktienindizes fielen am Dienstag um jeweils rund ein Prozent. Angesichts der Furcht vor weiter steigenden Leitzinsen kletterte die Rendite zehnjähriger US-Anleihen auf den höchsten Stand seit 16 Jahren. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu verzinslichen Anlagen in einem schlechteren Licht erscheinen.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,85 Prozent auf 33.150,21 Punkte und bewegte sich damit auf dem Niveau von Anfang Juni. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,06 Prozent auf 4243,12 Zähler nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 1,4 Prozent auf 14.639,57 Punkte. Er hatte sich zu Wochenbeginn noch gegen das trübe Umfeld gestemmt und zugelegt.

Das Mitglied der US-Notenbank Fed, Loretta Mester, sieht die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung bis zum Jahresende im Kampf gegen die hohe Inflation. "Ich fürchte, dass wir den Leitzins in diesem Jahr noch einmal anheben müssen", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland. Danach sollte das Zinsniveau für einige Zeit auf dem erhöhten Niveau gehalten werden, um die Inflation wieder zurück auf das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent zu drücken. Die Entscheidung sei aber datenabhängig, bekräftigte sie. Zuletzt waren US-Konjunkturdaten unerwartet stark ausgefallen, was für die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung spricht.

Goldpreis fällt weiter

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Der Goldpreis steht an den Finanzmärkten weiter unter Druck. Zu Wochenbeginn sank der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bis auf 1831 US-Dollar. Das ist der tiefste Stand seit März, also seit gut einem halben Jahr. Auch der Silberpreis gab am gestrigen Montag weiter nach und markierte mit 21,54 Dollar ebenfalls das niedrigste Niveau seit März.

"Für Gegenwind sorgen der stärkere US-Dollar und steigende Anleiherenditen", hieß es in einem Kommentar der Commerzbank. Beide Entwicklungen lassen sich mit der Geldpolitik insbesondere in den USA erklären: Dort steuert die Notenbank Federal Reserve zwar auf ein Ende ihrer Zinsanhebungen zu. Weitere Straffungen sind aber nicht auszuschließen. Zudem heben ranghohe Notenbanker regelmäßig hervor, dass die Leitzinsen zwecks Inflationsbekämpfung längere Zeit auf erhöhtem Niveau bleiben müssen.

Da Edelmetalle wie Gold und Silber keine Zinsen abwerfen, leiden sie in Phasen steigender Leitzinsen. Der starke Dollar profitiert wiederum von den höheren US-Zinsen – und stellt eine zusätzliche Bürde für Edelmetalle dar. Denn Gold und Silber werden zumeist in der US-Währung gehandelt. Steigt der Dollarkurs, wird der Edelmetallerwerb für Interessenten aus anderen Währungsräumen teurer. Das lastet auf der Nachfrage und drückt den Preis.

Bitcoin fällt wieder unter 28.000-Dollar-Marke

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Der Bitcoin ist wieder unter die 28.000-Dollar-Marke gefallen, nachdem die Kryptowährung gestern um 5,6 Prozent auf 28.424 Dollar kletterte und damit so teuer wie zuletzt vor zwei Monaten war. Unterstützung erhalten Kryptowährungen wie Bitcoin von der Aussicht, dass viele größere Notenbanken auf das Ende ihrer Zinsanhebungen zusteuern. Zwar sind weitere Anhebungen etwa in den USA nicht ausgeschlossen. Wenn überhaupt werden aber nur wenige zusätzliche Schritte erwartet. "Es ist und bleibt die Hoffnung der Anleger, dass die schwelenden Inflations- und Zinssorgen an Dynamik verlieren könnten", sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research.

Riskante Anlagen wie Bitcoin haben vor allem im vergangenen Jahr unter den kräftigen Zinsanhebungen der Notenbanken gelitten. Steigen die Zinsen, werden festverzinsliche Anlagen wie Staatsanleihen für Anleger interessanter. Anlagen ohne Zinskupon verlieren dagegen tendenziell eine Attraktivität. Digitalwährungen gelten zudem als besonders riskant, da sie stark im Kurs schwanken können.

Ölpreise geben weiter nach

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Die Ölpreise haben am Dienstag weiter nachgegeben und ihre Korrektur der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel im frühen Handel um 95 Cent auf 89,75 US-Dollar und rutschte wieder unter die Marke von 90 Dollar. Damit kostet Rohöl in etwa so viel wie vor einem Monat.

Am Donnerstag vergangener Woche war der Preis für ein Barrel vor allem wegen Sorgen über das knappe Angebot noch bis auf fast 98 Dollar gestiegen, bevor zum Wochenausklang eine Korrektur begann. Ähnlich wie beim Brent sah es auch bei der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) aus. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fiel am Dienstag um 71 Cent auf 88,11 Dollar – am Donnerstag hatte ein Barrel zeitweise noch 95 Dollar gekostet.

Am Montag sorgten Nachrichten über einen baldigen Wiederanlauf einer Ölpipeline zwischen dem Irak und der Türkei für einen kräftigen Preisrückgang. Allerdings blieb zunächst unklar, wann genau der Betrieb wieder anlaufen soll. Aus dem Irak hieß es, zunächst müssten noch einige Belange zwischen den beiden Ländern geklärt werden. Die Pipeline kann pro Tag etwa eine halbe Million Barrel Erdöl transportieren. Wegen finanzieller Streitigkeiten zwischen Irak und der Türkei liegt der Betrieb seit etwa einem halben Jahr auf Eis.

Ein Anlaufen könnte helfen, den angespannten Markt etwas zu entlasten. In der zweiten September-Hälfte sorgte das knappe Angebot großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland für deutliche Preisaufschläge. Hinzu kamen geringe Rohölvorräte, vor allem in den USA. Die Nachfrage ist robust, weil die Vereinigten Staaten bisher nicht in die vielfach befürchtete Rezession gefallen sind und die angeschlagene Wirtschaft Chinas sich etwas stabilisiert hat.

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Author: Timothy Hurley

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