Bild: Tesla

Damit Elektroautos in der Anschaffung nicht mehr teurer sind als vergleichbare Verbrenner, müssen die Kosten für ihre Akkus auf 100 Dollar pro Kilowattstunde gedrückt werden. So lautet jedenfalls eine alte Branchen-Weisheit, und weil Batterien im vergangenen Jahr erstmals wieder teurer statt weiter billiger wurden, schien die Preis-Parität weiter in die Zukunft gerutscht zu sein. Tesla allerdings senkte die Preise Anfang des Jahres trotzdem teils deutlich – mit dem Ergebnis, dass das Model 3 (s. Foto) schon jetzt viel weniger kostet als der durchschnittliche US-Neuwagen.

Model 3 effektiv für 35.490 Dollar

Noch nie sei es so billig gewesen wie heute, einen Tesla zu kaufen, schreibt die Nachrichten-Agentur Bloomberg in einer am Dienstag veröffentlichten Übersicht. Das ist absolut gesehen nicht ganz richtig, denn von 2019 bis 2020 konnte man in den USA, wenn auch die meiste Zeit über nur auf Umwegen, ein leicht abgespecktes Model 3 für 35.000 Dollar bekommen. Heute kostet die kleinste Ausführung davon 42.990 Dollar. Aber zumindest im Vergleich zu anderen Autos ist das laut Bloomberg so wenig wie noch nie.

Im ersten vollen Produktionsjahr 2018 kostete das Tesla Model 3 laut einer Bloomberg-Grafik noch etwa 15.000 Dollar mehr als ein durchschnittlicher Neuwagen. Seitdem zeigt die Kurve rapide abwärts – selbst die Preis-Erhöhungen bei Tesla in 2021 und 2022 ändern nichts an dem Gesamtbild. Und nachdem dieses Niveau im Herbst 2022 fast schon einmal erreicht war, sorgte die Senkung in diesem Januar dafür, dass das Model 3 jetzt für 4930 Dollar weniger zu haben ist als im Durchschnitt aller neuen US-Autos.

Streng genommen sind es derzeit sogar 12.430 Dollar weniger, denn eine seit Jahresanfang geltende neue Elektroauto-Förderung von 7500 Dollar Steuer-Gutschrift für Käufer gilt auch für die meisten Tesla-Modelle einschließlich aller Ausführungen des Model 3. Damit fällt sein effektiver Start-Preis auf 35.490 Dollar, also fast (und ohne Berücksichtigung von Inflation) auf das Niveau der absoluten Einsteiger-Version, die Tesla Ende 2020 auch aus dem inoffiziellen Programm nahm.

Tesla-Leasingrate wie bei Toyota Camry

Schon ohne die Steuer-Gutschrift (die auf 3750 Dollar sinken könnte, wenn vorerst ausgesetzte Regeln zur lokalen Batterie-Produktion in Kraft treten) kostet ein Model 3 jetzt nicht nur knapp 5000 Dollar weniger als der durchschnittliche Neuwagen, berichtet Bloomberg weiter: Man bekommt es im Leasing auch für ungefähr dieselbe Rate wie einen Toyota Camry, also ein Auto mit Kaufpreis deutlich unter dem US-Durchschnitt. Für den Tesla kam die Agentur auf 349 Dollar pro Monat über drei Jahre bei 5544 Dollar Sonderzahlung und 10.000 Meilen pro Jahr. Der Toyota soll bei sonst gleichen Konditionen pro Monat 4 Dollar mehr kosten.

Beim Model Y senkte Tesla die Preise zu Jahresbeginn noch stärker als beim Model 3. Auch der Abstand dieses Elektroautos zum US-Durchschnitt ist laut Bloomberg damit jetzt so niedrig wie nie zuvor – fast jedenfalls, denn in mehreren kleinen Schritten ist der Preis für das Model Y inzwischen wieder um 2000 Dollar gestiegen, während der für das Model 3 weiter sank. Doch schon im vergangenen Jahr, also vor der großen Januar-Senkung, war es laut dem Bericht das SUV mit den dritthöchsten US-Verkäufen.