Von • 16. Oktober 2023 • Service • Comments (0) • 635
Nach dem Absturz der Kryptowährung Bitcoin von über 57.000 Euro auf unter 16.000 Euro spekulierten schon Teile der Finanzbranche auf ein absehbares Ende der dezentralen Währungskonkurrenz. Doch es kam anders: Bitcoin, Ethereum und Co. erholten sich deutlich und Bitcoin notiert beispielsweise wieder bei über 25.000 Euro.
Inzwischen entdecken immer mehr etablierte Banken wie beispielsweise die Luzerner Kantonalbank den Charme der Digitalwährungen und bieten einen entsprechenden Handel an. Die Baader Bank aus München hat eine White-Labeling-Lösung kreiert, die es anderen Banken erlaubt, den Handel mit einer Vielzahl von digitalen Währungen sicher und einfach ihren Kunden anzubieten. Ein erster Neobroker nutzt diesen Service bereits. Weitere Online-Broker werden wohl in Kürze folgen.
Systemanbieter im Hintergrund für zahlreiche Finanzinstitute mit Ambitionen bei digitalen Währungen ist die Wyden AG aus der Schweiz. Auch Baader Bank und die Luzerner Kantonalbank zählen zu den Kunden des Unternehmens. Laut Andy Flury, Gründer und CEO von Wyden arbeiten aktuell in ganz Europa Retailhäuser an einer Integration von Handelssystemen für digitale Währungen. Wyden gehört zu den führenden Betreibern und Entwicklern von institutionellen Handelsplattformen von digitalen Vermögenswerten.
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Einfach ausgedrückt verfügt Wyden über eine Software für den Handel von Kryptowährungen. Dieses System ist komplett in die Infrastruktur einer Bank integrierbar. Es ermöglicht Geldhäusern, mit den gewohnten Standards und dem entsprechenden Sicherheitslevel diese neue Anlageklasse für ihre Endkunden zu handeln und zu verwahren wie Währungen, Aktien und Derivate. Dazu gehören das Order- und Execution-Management aber auch die Orchestrierung mit dem Risikomanagement und dem Treasury des jeweiligen Hauses. Mittlerweile haben die Schweizer zehn Finanzhäuser aus unterschiedlichen europäischen Ländern direkt an ihr Handelssystem angebunden.
Dieser Early Adopters der Finanzindustrie scheinen Signalwirkung zu haben. Seit einigen Monaten steigt das Interesse bei Banken aus Frankreich, Spanien und der Türkei an der Wyden-Lösung. Addiert man die Bankkunden dieser Institute, kommt man laut Flury schnell auf eine hohe zweistellige Millionen-Anzahl. Aus den vorliegenden Erfahrungen von Wyden sind zehn bis 15 Prozent der Endkunden kryptoaffin. Hier schlummert hohes Ertragspotential für Banken. Sollte dieses Kundenpotential gehoben werden würde die Nachfrage nach digitalen Assets weiter steigen.
Gespeist wird der Bankentrend in Europa auch durch die Einführung der Market in Crypto Assets (MiCA)-Verordnung der EU. Mit der MiCA wurde ein Regelwerk geschaffen, das für entsprechende Rechtssicherheit in Sachen Verbraucher- und Investorenschutz bei den Banken sorgt. Damit hat Europa sich einen regulatorischen Vorsprung gegenüber den USA erarbeitet. Für Systemanbieter wie Wyden haben sich die Perspektiven so weiter verbessert. Und wer weiß, vielleicht steht ja ein weiterer Höhenflug des Bitcoin an.
Author: Carrie Kelly
Last Updated: 1700402282
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